Shibari ist die Kunst des japanischen Fesselns. Was nun der Unterschied zur "Bondage" ist, hängt von der Definition von Bondage und Shibari ab.
Material: Im Shibari wird traditionell vor allem mit Jute- und Hanfseil gefesselt. Aus Ressourcengründen wird heute aber auch mal Leinenseil als Leinenhanf verkauft und genutzt. Die drei Seilarten unterscheiden sich vor allem durch Ihre Steifheit, wie sie sich anfühlen und den Fusselfaktor :-). Der Geruch ist ebenso unterschiedlich. Alle drei Materialien eignen sich für Suspension, also das Aufhängen und haben eine zugesicherte Tragkraft nach DIN. Bei der "normalen Bondage" oder der "bondage für's Bett" wird oftmals Baumwollseil oder Nylon verwendet. Natürlich kann man auch im Bett mit Hanf und Jute fesseln. Bondage ist bei der Art des Materials nicht nur auf Hanf und Jute beschränkt, wie das bei Shibari der Fall ist.
Fesselungen: Beim Shibari werden bestimmte Fesselformen genutzt, die in Japan entstanden sind. Tatsächlich kommt Shibari traditionell von Hojōjutsu, japanischen Fesseltechniken der Polizei. Natürlich wurden diese Fesselungen im Laufe der Zeit von vielen Riggern weiterentwickelt, so dass es alleine schon für den Takate Kote, eine der Grundfesselungen, mehrere "Schulen", also mehrere Arten gibt, diesen zu Fesseln. Die "westliche Bondage" oder auch "Fusionbondage" hingegen ist bei den Arten der Fesselungen deutlich freier.
Und warum eigentlich: Es gibt sehr viele Gründe Bondage oder Shibari zu betreiben. Einen großen Unterschied zwischen Shibari und der westlichen Bondage gibt es hier vor allem beim Material, was sich auf die Ästhetik oder auch die Trakgkraft der Seile auswirkt. Beim Shibari werden sehr oft kunstvolle Suspensions, also Hängebondage gefesselt. Mit Baumwollseil ist dies nicht so möglich, da dieses keine Garantierte Tragkraft hat.